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Schlagwort-Archiv: Bastei Lübbe

Die lange Reise nach Europa

28 Sonntag Okt 2018

Posted by Doro in gelesen

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Bastei Lübbe, Eichborn, Timur Vermes

Europas Grenzen sind dicht. Der reiche Kontinent hat sich abgeriegelt und erlaubt nur noch wenigen Flüchtlingen die Einreise. Die nordafrikanischen Staaten werden dafür bezahlt, dass sie niemanden durchlassen. Die Folge: Riesige Flüchtlingslager, in denen Hunderttausende von Menschen mehr vegetieren als leben – immer noch voll der Hoffnung, doch noch irgendwann Europa zu erreichen.

Soweit das Ausgangsszenario des Buches „Die Hungrigen und die Satten“ von Timur Vermes. Seine Heldin, eine naive (oder eher: tumbe) Moderatorin, will eins dieser Lager besuchen. Was als Doku beginnt, wird zuerst zu einer Castingshow und schließlich zum Auszug Hunderttausender gen Norden – immer begleitet von Kameras.

Wie auch in seinem Debüt Er ist wieder wieder da erschafft Timur Vermes eine Situation, die unserer sehr ähnlich ist und lässt sie sich im Laufe der Erzählung immer weiter zuspitzen. Die Erlebnisse der Beteiligten – Moderatorin, Guide, Programmverantwortlichen etc. – wechseln dabei vom Realistischen über das Tragische bis hin zum Absurden; teilweise fühlte ich mich beim Lesen wie in einem Kammerspiel.

Vermes hat mit „Die Hungrigen und die Satten“ ein aktuelles Thema aufgegriffen, dass die Tragik der momentanen Flüchtlingslage nicht nur anreißt, sondern auf bizarre Weise weiterführt. Man reflektiert beim Lesen nicht nur, wie man die Situation an sich findet, sondern wie man aus ihr rauskommt – und zwar so, dass möglichst jeder möglichst viel davon hat. Vermes hält uns einmal mehr einen Spiegel vor, in den man teilweise nur ungern blickt.

Foto: Bastei Lübbe

Von Göttern und anderen Typen

11 Donnerstag Mai 2017

Posted by Doro in geguckt, gelesen

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Amazon, American Gods, Bastei Lübbe, Eichborn, Starz

Groß wurde sie angekündigt – die neue Serie „American Gods“, die seit zwei Wochen bei Amazon Prime Video verfügbar ist (buuuh: ganz old-school-mäßig jede Woche EINE neue Folge). Nach zwei Wochen bin ich immer noch unschlüssig, wie ich sie finden soll.

Eigentlich ist die Idee einer Welt, in der die alten Götter der Griechen, Afrikaner, Indianer und Wikinger überlebt haben, ja genau mein Ding. Und Ian McShane mag ich eh gerne. Aber irgendwie werde ich mit der Serie nicht warm. 

Die Hauptpersonen sind bekannt (aus dem gleichnamigen Roman von Neil Gaiman), aber im Gegensatz zum Buch, wo eine Menge der eigenen Phantasie überlassen wird, werden die Bilder bei der Serie natürlich vorgegeben. Und das ist mein Problem: Viele der Darstellungen (Kämpfe, Träume…) sind in einem düsteren Comic-Stil gehalten, der mich an den Film „Sin City“ erinnert und den ich leider gar nicht mochte. Slow-Motion-Sequenzen sollen den Anschein besonderer Dramatik erwecken, sorgen bei mir jedoch für Genervtheit. So was gab es halt einfach schon zu oft zu sehen. 

Insgesamt bleibt bei mir der gleiche fade Beigeschmack wie bei der Serie „Preacher“: Ich möchte sie mögen, bekomme es aber nicht hin. 

Für das Buch lautet die Empfehlung aber uneingeschränkt: Lese-Tipp! Ich mag die Charaktere und ihre Darstellung. Irgendwie hat dort jeder – Götter wie Sterbliche – sein Päckchen zu tragen. 

Foto: http://www.luebbe.com

Foto: http://www.starz.com

Ich Katze. Du Diener.

16 Donnerstag Jun 2016

Posted by Doro in gelesen

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Bastei Lübbe, Katzen

Ein Katzen-Buch! Ein Katzen-Buch!

Nachdem mich der letzte Katzen-Roman ja zu alles anderem als Freudensprüngen angeregt hat, hab ich endlich ein hübsches Buch gefunden, das Katzen-Fans aus der Seele sprechen wird.

Edgar, der Kater, schreibt sein Tagebuch. Nun gut, eigentlich schreibt er über seine Tage in Gefangenschaft. Aber wir wollen ja mal nicht kleinlich sein.

Edgar zieht eines Tages unfreiwillig bei seiner Familie ein. Vater, Mutter, zwei Kinder und ein Hund (ein bisschen dumm. Aber so sind Hunde nun mal…). Er mag sie nicht. Ständig gängeln sie ihn, wollen ihn knuddeln oder schleifen ihn zum Tierarzt. Kein Wunder, dass Edgar sich wehren muss:

Heute Morgen habe ich knallhart durchgegriffen: Ich habe eine Maus enthauptet und ihre Leiche auf dem Bett der Eltern Trottel platziert. Etwas barbarisch, ich weiß, aber nur so kann ich meinen Kerkermeistern klarmachen, wozu ich fähig bin.

Die Mission ist leider jämmerlich gescheitert. Anstatt dass die beiden vor Entsetzen erstarren, waren sie ganz entzückt und ergingen sich in dämlichen Lobpreisungen: „Was für ein braver Kater, so ein guter Jäger!“ Ich fürchte, ich muss mit meiner Gewaltbereitschaft noch einen Schritt weiter gehen…

 

Überhaupt ist das Verhältnis Mensch-Katze geprägt von Missverständnissen…

Sind die jetzt vollkommen übergeschnappt? Warum schleppen die einen Baum ins Haus? Und verkleiden ihn wie einen Transvestiten im Kabarett von Chez Michou?Und was sollen all diese bunten Kugeln und Girlanden? Eigentlich ist es ja ganz lustig, das ist bestimmt ein neues Spielzeug für mich. (…) Ich werde ihn sofort erklimmen.

Und hopp, Vorsicht da unten!

Ach, wie ärgerlich, jetzt ist er umgefallen, und alle Kugeln sind kaputt.

Warum schreien mich auf einmal alle an? (…) Da schenken sie mir ein Spielzeug, und ich darf mich nicht damit amüsieren.

 

Und auch gesellschaftlich hat Edgar einiges zu sagen:

Ich bin keine Rassekatze. (…) Für mich sind sämtliche Rassen auf dieser Welt gleichwertig… bis auf Hunde, Schnabeltiere und Menschen, die sind uns selbstverständlich unterlegen.

 

„Ein Katerleben“ ist ein kleines, aber charmantes Buch mit vielen kleinen Beobachtungen der Menschen und ihrer Verhaltensmuster. Und natürlich erklärt Edgar, warum Katzen in einem Moment gekrault werden möchten und im nächsten die Krallen ausfahren.

Vor allem Katzenfans werden Freude an ihm haben, der Rest wird zumindest immer mal wieder schmunzeln. Besonders gelungen finde ich die kleinen Zeichnungen, die das Buch aufpeppen und die einem sehr deutlich machen, wie genervt Edgar von seiner Familie ist.

Lübbe_Ein Katerleben

 

Edel und einfach schön gemacht

31 Sonntag Jan 2016

Posted by Doro in gelesen

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Bastei Lübbe, Maríon Bayer, Quadriga

Nicht selbst gelesen (zumindest nicht komplett) – aber: Verschenkt! An den Lieblings-Gatten. Der ist Architekt und freut sich immer über Dinge, die mit seinem Job zu tun haben. Daher gebe ich an dieser Stelle einfach mal seine Einschätzung des Buches von Maríon Bayer wieder.

Zugegeben: „Eine Geschichte Deutschlands in 100 Bauwerken“ ist jetzt nix, was das Architektenherz zu noch nie gekannten Jauchzern verleitet – immerhin wurden die meisten dieser Gebäude oder Gebäude-Arten im Studium mehr als einmal durchgekaut.

Aber: Das Buch gibt eine schöne Übersicht über verschiedene Baustile, Hintergründe eines Gebäudes und seine geschichtliche Einordnung. Der Aufbau der einzelnen Beschreibung ist dabei immer gleich: Ein Bild des Bauwerks, danach drei Seiten Erklärung – beginnend mit dem Frühmittelalter bis hin zu aktuellen Bauwerken. Das Ganze passiert ohne viel Firlefanz, sondern klar strukturiert und dennoch interessant.

Ich selbst hab mir ein paar der Bauwerke durchgelesen und war ebenfalls sehr angetan. Die Auswahl ist gelungen, interessanterweise ist auch das Schloss Versailles mit aufgenommen worden. Das ist vor dem Hintergrund passiert, dass der Vertrag von Versailles die Geschichte Deutschlands maßgeblich geprägt hat. Die Schreibweise gefiel mir ebenfalls sehr gut. Wo es sich anbietet, steigt die Autorin nicht objektiv in den Text ein, sondern eher Reportage-artig:

Wind rauscht durch die Baumwipfel im Odenwald. Ein Waldweg steigt sacht zur Burgruine empor, die etwas versteckt zwischen Buchen und Kiefern auf einem Bergsporn thront.

Insgesamt hat mir das Buch ebenfalls sehr gut gefallen – ok, das, was ich davon gelesen hab. Es macht mit seinem Hardcover und dem schwarz-goldenen Umschlag einen wirklich hochwertigen Eindruck; und für alle Nicht-Architekten ist hinten im Anhang eine Erklärung der architektonischen Fachbegriffe… auch hier: gut mitgedacht.

 

Bild: Bastei Lübbe

Bild: Bastei Lübbe

…hätten die mal besser NICHT geheiratet!

18 Montag Jan 2016

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Bastei Lübbe, Das Hochzeitsgeschenk, Franz Bartelt, Paradiesische Aussichten

Es könnte alles soooo romantisch sein! Majésu Monroe ist ein notorischer, aber charmanter Schwindler. Noème Parker kommt aus gutem Hause, will sich aber von ihrer Familie emanzipieren. Beide sind überzeugt: Man braucht nur Liebe zum Leben, aber keine materiellen Güter. Und weil sich beide ihrer Basis so sicher sind, wird schnell geheiratet.

Blöd, wenn dann aber die reichen Eltern sterben und plötzlich Unsummen von Geld zur Verfügung stehen – dann geht’s nicht schnell genug und die Intrigen beginnen.

Noème starrte mich sprachlos an. Ihr war klar, dass ich zu allem fähig war, nicht aber, dass ich ihre Situation noch verschlimmern würde. Jetzt stand sie mit dem Rücken zur Wand und sah keinen Ausweg. (…) Ihr Wunsch, mich zu töten oder zumindest sterben zu sehen, war geradezu greifbar.

Die beiden „Helden“ schenken sich wirklich nichts, die Situationen, in die sich sich gegenseitig bringen, werden immer abstruser.

„Das Hochzeitsgeschenk“ von Franz Bartelt gefiel mir sogar noch besser als „Paradiesische Aussichten“ vom gleichen Autor, das ich kurz vorher gelesen hatte, das mir aber Richtung Ende zu sehr ins Groteske abdriftete. Die Geschichte hier entspinnt sich zielstrebig, aber nicht zu schnell. Es macht Spaß, die Wandlung der Charaktere zu beobachten und sich zu fragen: Warum tut ihr euch das eigentlich an?

Ich bin kein großer Fan der Ich-Perspektive, hier fiel sie mir interessanterweise nicht negativ auf. Was ich ebenfalls sehr gelungen finde, ist die optische Aufmachung, definitiv etwas, nach dem ich greifen würde, wenn es in einem Buchladen in der Auslage liegt.

 

Bild: Bastei Lübbe

Bild: Bastei Lübbe

Pinguine. Die Geißel der Menschheit. 

31 Samstag Okt 2015

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Bastei Lübbe, Böse Pinguine, Volker Dornemann

Pinguine sind gar nicht die putzigen kleinen Tiere, die uns die Animationsfilm-Welt glauben machen will. Mitnichten! Pinguine sind fiese, gehässige Kreaturen, die nur darauf warten, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Hömmaichschwöööhr!!!!!

Volker Dornemann hat sich für seinen Cartoon-Band „Böse Pinguine“ hinausbegeben in die Welt der Frackträger und sie heimlich – unter Einsatz seines Lebens – beobachtet. Herausgekommen ist eine tolle Sammlung von Situationen, die zeigen, wie gemeingefährlich Pinguine tatsächlich sind.

Das Cover lässt schon darauf schließen, in welche Richtung das Buch geht. Die Ideen der einzelnen Cartoons sind einfach grandios. So lernt der Leser, wer WIRKLICH für das Aussterben der Dinosaurier verantwortlich war, und was die Pinguine zur Zeit der Französischen Revolution tatsächlich getrieben haben. Und auch die Science-Fiction-Fans kommen auch ihre Kosten: Mr. Spock trifft Pinguin. Großartig.

Für meinen Geschmack sind die Zeichnungen, die mit wenig oder keinem Text auskommen, am besten. Je mehr der Cartoon beschriftet ist, desto mehr verliert er an Humor. Aber das ist vermutlich Geschmackssache. Insgesamt ist „Böse Pinguine“ aber ein feinhumoriges Werk, das Spaß macht und einen mit einem gehässigen Grinsen zurücklässt.


Foto: Bastei Lübbe

Er ist wieder wieder da

12 Montag Okt 2015

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Bastei Lübbe, Eichborn, Er ist wieder da, Timur Vermes

Uuuuuh, was hatte ich ein schlechtes Gewissen, als ich „Er ist wieder da“ von Timur Vermes gelesen hab. Da SIND aber auch echt ein paar Stellen drin, bei denen man lächelt, laut lacht, gehässig loslacht… und sich fast heimlich umdreht und guckt, ob einen niemand dabei beobachtet hat.

Die Story: Im Berlin der Jetzt-Zeit wacht Adolf Hitler plötzlich auf und merkt, dass der Krieg vorbei ist und alles ganz anders ist, als er es sich gedacht hat. Doof, dass ausgerechnet der erste, der ihm hilft, ein türkischer Kioskbesitzer ist. Und während alle um ihn herum glauben, dass dieser Typ mit Hitler-Bart ein verdammt guter Komiker ist, macht sich Hitler dran, wieder zu alter Form zu kommen.

Spätestens seit „Er ist wieder da“ hat sich die Frage „Darf man über Hitler lachen?“ erledigt. Man darf. In diesem Falle muss man sogar. Denn die Verfilmung des Buches ist gerade im Kino angelaufen. Der Regisseur hat dabei Spiel-Szenen mit Doku-Szenen vermischt – und spätestens die Doku-Szenen zeigen, wie interessant Hitler immer noch ist. Man nimmt ihn nicht nur wahr, sondern schüttet ihm sein Herz aus. Dass das „normale“ Leute von nebenan tun, schmerzt im Jahr 2015.

Passend zum Kinostart ist jetzt die erweiterte Studienausgabe erschienen. Darin gibt es natürlich den Roman, aber auch verschiedene Interviews, u. a. mit einem israelischen Verleger, Auszüge aus „Mein Kampf“, einen sehr bizarren südkoreanischen Comic, und Bilder aus dem Film. Ein rundes Werk mit schönen und spannenden Ergänzungen.

Begeistert hat mich übrigens auch das Layout: Denn während das „normale“ Buch weiß gehalten ist, hat die erweiterte Ausgabe ein schwarzes Cover. Ein echter Hingucker.

Foto: Bastei Lübbe

Toll! Und gleichzeitig auch nicht…

08 Donnerstag Okt 2015

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Bastei Lübbe, Christopher Ride, Zeitriss

Zeitreise-Romane find ich ja durchaus sehr nett. Diese „was wäre wenn“-Gedankenspiele haben was für sich.

So hab ich mich einerseits gefreut, als mir „Zeitriss“ von Christopher Ride in die Hände gefallen ist. Andererseits war da dieses Gefühl: China als Handlungsort. Och nöööö. China hat durchaus eine spannende Geschichte, aber es ist einfach nicht mein Setting.

Dennoch hab  ich mich hingesetzt und das Buch (weitestgehend) vorurteilsfrei gelesen. Die Story: Im China der 1860er pfuscht ein Mann aus der Zukunft rum, um China zur Weltmacht zu bringen. Der 2. Opiumkrieg bildet die Rahmenhandlung, dazu kommt (wie man aber erst seeehr spät mitbekommt) die Geschichte um einen geheimnisvollen Baum.

Die Geschichte an sich ist sehr schön geschrieben, sie spielt auf drei Zeitebenen, die alle miteinander verflochten sind. Der Kampf um die Vorherrschaft im China des 19. Jahrhunderts ist spannend dargelegt, die Charaktere sind zum Teil historisch, der Rest – die fiktiven – passt gut in die Story rein.

Jetzt aber zu den ganz großen ABERs:

Der Klappentext ist Schrott!

Das kann ich leider nicht anders sagen. Er suggeriert einen völlig anderen Protagonisten. Die Situation der Gesellschaft, wie sie im Klappentext beschrieben ist, habe ich nirgendwo im Buch wiedergefunden. Wirklich nirgendwo!

Die Hauptperson des Klappentextes ist im Buch tatsächlich eher eine Nebenperson. Dazu kommt, das das, was im Klappentext beschrieben ist, erst im letzten Sechstel oder Siebtel (ehrlich!!!) auftaucht. Man liest also das Buch fast komplett durch und fragt sich: Wann kommt denn der Plot, der im Teaser versprochen worden ist?

Weiteres Manko: Das Buch ist offenbar Teil 2 von mindestens 3. Das wird aber ebenfalls nirgendwo genannt… nicht in einer Einleitung, nicht im Umschlagtext, nicht im Klappentext. Deshalb war ich auch teilweise sehr verwirrt, wenn die Nicht-Hauptperson auf Dinge zurückblickte, die im ersten Teil passiert waren (von dem ich aber nicht wusste). Das Buch stellte sich leider offiziell als einzelstehend dar – hätte ich irgendwo gelesen, dass es ein Teil 2 ist, hätte ich zuerst Teil 1 haben wollen.

Enttäuschend war für mich auch das Ende. Über 500 Seiten wird eine Geschichte aufgebaut, bis ins kleinste Detail beschrieben – und dann kommt kurz vor Ende der doch-noch-Held um die Ecke und rettet die Welt. Sorry, aber das war wirklich unwürdig.

Ich finde es schade, dass ich als Leser zum einen so getäuscht werde (Ungereimtheiten zwischen Inhalt und Klappentext) und zum anderen ein so einfaches Ende serviert bekomme.

Das macht die Geschichte an sich natürlich nicht komplett schlecht – wie gesagt: Sie hat große Stärken… aber insgesamt bleibt ein fader Beigeschmack.

Hier übrigens der Klappentext mit meinen Anmerkungen dazu:

„Wenige Jahre in der Zukunft: Ein unerklärliches Phänomen verwandelt die USA über Nacht in ein Entwicklungsland (echt? hab ich keine Beschreibung von gelesen. Alles scheint hochtechnisiert zu sein). Der Forscher Wilson Dowling entdeckt die Ursache in alten Geschichtsbüchern (nein, tut er nicht! Er wird von anderen darauf hingewiesen! Selbst macht er gar nix!), die offenbar plötzlich eine völlig neue Historie wiedergeben. Dort ist die Rede von einem Mann, der angeblich unsterblich ist und Kugeln mit der bloßen Hand fängt (DAS ist übrigens die Hauptfigur!). Er verändert im Jahr 1898 den Lauf der Geschichte: Mit seinen Fähigkeiten führt er die Rebellen des chinesischen Boxeraufstandes zur Weltherrschaft (hat man in der Zukunfts-Schiene aber nix von gemerkt). Wilson muss einen Weg finden, ihn aufzuhalten. Denn ansonsten wird es die Welt wie er sie kennt, nie gegeben haben.“

 

Foto: privat

Der liebe Gott und die Cloud

27 Sonntag Sept 2015

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Bastei Lübbe, Benoît Duteurtre, Eichborn Verlag

Tolle Haptik. Das war das erste, was mir auffiel, als ich “Vorzimmer zum Paradies” auspackte. Der Einband ist nicht glatt und aus Papier, sondern aus Gewebe. Fasst sich schon mal hochwertig an.

Die Story: Simon ist 50, verheiratet, und Vater eines pubertierenden Sohnes. Auf der Arbeit surft er gerne mal im Internet – auch auf Schmuddelseiten. Was man halt so auf der Arbeit macht. Als er während der Vorbereitung zu einem Interview ein paar unbedachte Sachen sagt, wird genau diese Sequenz online gestellt – und jeder denkt, Simon wäre ein Macho, wie er im Buche steht. Seine Umgebung schneidet ihn und macht ihm Vorwürfe… für ihn überhaupt nicht nachvollziehbar. Dann aber stirbt er versehentlich, als er von einer Leiter fällt. Allerdings erfährt er im himmlischen Wartesaal: Auch im Himmel gibt’s Internet – und die himmlischen Heerscharen wissen genau, was Simon online so alles getrieben hat…

“Vorzimmer zum Paradies” ist ein ironischer Roman, bei dem man sich regelmäßig dabei erwischt, sich zu fragen, was man eigentlich selbst so an peinlichen oder nicht für die Öffentlichkeit gedachten Mails geschrieben hat. Benoît Duteurtre hat ein schelmisches Stück abgeliefert, das Spaß macht. Er schreibt kurzweilig, und man schaut Simon gern dabei zu, wie er sich windet und hofft, dass seine kleinen Sünden nicht zu schwer wiegen. Dazu überrascht auch der Blick in den Wartesaal des Himmels… ich sag mal so: Wer denkt, dass er beim Beantragen eines neuen Persos Nerven lassen musste, der sollte lieber nicht im Himmel landen…

Foto: privat

Katzen-Content ist nicht immer gut…

31 Montag Aug 2015

Posted by Doro in gelesen

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Bastei Lübbe, Katze, Lilian Jackson Braun

Mit Katzenvideos kriegt man mich ja sofort! Die SIND aber auch süß, wenn sie fluffig und tapsig durch die Gegend kullern und sich doof anstellen. Hätte ich keine Katzenallergie, würde ich mit 80 als Katzen-Lady enden. So eine wie bei den Simpsons. 

Daher hab ich mich auf „Die Katze, die Gedanken las“ sehr gefreut. Krimi mit Katzen ist jetzt nicht die Neuerfindung des Rades, aber was soll’s. Das Buch gehört zu einer Serie mit abgeschlossenen Storys, daher war meine Sorge, dass der Neu-Leser vielleicht verwirrt ist, wenn er in eine eigentlich schon bekannte Welt eintaucht. 

Und was soll ich sagen: Genau so war’s. Bis Seite 33 wurden gefühlt 75 Personen vorgestellt. Einige davon waren offenbar schon aus anderen Romanen bekannt. Mir sagten sie nix. Und auch die Insider-Andeutungen, was die Verhaltensmuster der Katzen betrifft, konnte ich nicht verstehen. Über Seite 33 kam ich daher auch nicht hinaus. Schade. 

Kurz was zur Story: Frau stirbt bei Proben zu „Cats“ am Stich einer Biene. Die Katze wittert Ungereimtheiten, ihr Dosenöffner, ein Journalist, ermittelt. 

Nochmal: Schade. 

  
Foto: privat

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