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…hätten die mal besser NICHT geheiratet!

18 Montag Jan 2016

Posted by Doro in gelesen

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Bastei Lübbe, Das Hochzeitsgeschenk, Franz Bartelt, Paradiesische Aussichten

Es könnte alles soooo romantisch sein! Majésu Monroe ist ein notorischer, aber charmanter Schwindler. Noème Parker kommt aus gutem Hause, will sich aber von ihrer Familie emanzipieren. Beide sind überzeugt: Man braucht nur Liebe zum Leben, aber keine materiellen Güter. Und weil sich beide ihrer Basis so sicher sind, wird schnell geheiratet.

Blöd, wenn dann aber die reichen Eltern sterben und plötzlich Unsummen von Geld zur Verfügung stehen – dann geht’s nicht schnell genug und die Intrigen beginnen.

Noème starrte mich sprachlos an. Ihr war klar, dass ich zu allem fähig war, nicht aber, dass ich ihre Situation noch verschlimmern würde. Jetzt stand sie mit dem Rücken zur Wand und sah keinen Ausweg. (…) Ihr Wunsch, mich zu töten oder zumindest sterben zu sehen, war geradezu greifbar.

Die beiden „Helden“ schenken sich wirklich nichts, die Situationen, in die sich sich gegenseitig bringen, werden immer abstruser.

„Das Hochzeitsgeschenk“ von Franz Bartelt gefiel mir sogar noch besser als „Paradiesische Aussichten“ vom gleichen Autor, das ich kurz vorher gelesen hatte, das mir aber Richtung Ende zu sehr ins Groteske abdriftete. Die Geschichte hier entspinnt sich zielstrebig, aber nicht zu schnell. Es macht Spaß, die Wandlung der Charaktere zu beobachten und sich zu fragen: Warum tut ihr euch das eigentlich an?

Ich bin kein großer Fan der Ich-Perspektive, hier fiel sie mir interessanterweise nicht negativ auf. Was ich ebenfalls sehr gelungen finde, ist die optische Aufmachung, definitiv etwas, nach dem ich greifen würde, wenn es in einem Buchladen in der Auslage liegt.

 

Bild: Bastei Lübbe

Bild: Bastei Lübbe

Listen, Listen, Listen…

01 Dienstag Dez 2015

Posted by Doro in gelesen

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Heyne, Letters of Note, Lists of Note, Shaun Usher

Was. ein. Schmöker!

„Lists of Note“ ist wahrlich kein Leichtgewicht. Im A4-Format, dick, mit Hardcover, liegt es schon seit ein paar Tagen bei mir auf dem Schreibtisch. Jetzt bin ich endlich dazu gekommen, das Buch zu lesen. Und wie bei seinem Vorgänger „Letters of Note“ fiel es mir wirklich schwer, es aus der Hand zu legen.

Der Herausgeber Shaun Usher hat verschiedene Listen aus allen möglichen Jahrtausenden (ja: JahrTAUSENDEN) zusammengetragen und sie mit einem kurzen Einleitungstext versehen. So finden sich darin zum Beispiel sehr hilfreiche Tipps für Frauen, was sie auf dem Fahrrad unterlassen sollten (1895):

Kleiden Sie sich nicht wie eine Vogelscheuche.

Fallen Sie nicht auf offener Straße in Ohnmacht.

Schreien Sie nicht, wenn Sie einer Kuh begegnen. Wenn sie Sie zuerst sieht, wird sie davonlaufen.

In die gleiche Kerbe schlägt eine Zeitschrift für junge Damen (1830):

Sind diene Hände und Arme schön, so spricht nichts dagegen, Harfe zu spielen, sofern du das Instrument beherrscht. Sind sie eher plump geraten, so widme dich besser der Gobelinstickerei.

Überhaupt sind die meisten Listen aus der heutigen Sicht meist mit einem Schmunzeln zu sehen, so auch der Versuch des Autors F. Scott Fitzgerald, das Wort „cocktailen“ zu konjugieren (1926):

Konjunktivischer Irrealis: Ich hätte gecocktailt gehabt haben müssen.

Ich wusste gar nicht, was es alles für Fälle gibt! Auch schön ist seine Aufstellung für Truthahnrest-Rezepte (Datum unbekannt):

Truthahn à la Francais: Einen großen, reifen Truthahn zum Braten vorbereiten und mit alten Uhren und Ketten und Affenfleisch füllen. Anschließend wie Cottage-Pudding zubereiten.

Ganz großes Kino!

Spannend fand ich auch die Arbeiterfehlzeiten mit Begründung aus Ägypten (unbekannter Autor, ca. 1.250 v. Chr.):

Inhurkhawy: 4. Frühlingsmonat, 17. Tag (Menstruation der Ehefrau),

Amenemwia: 3. Wintermonat, 6. Tag (Einbalsamierung des Leichnams seiner Mutter)

Und die Neugier-Liste des Universalgelehrten Leonardo Da Vinci hat mich besonders beeindruckt – er hat 1489 aufgeschrieben, welche Dinge am menschlichen Körper er noch erforschen will:

Schließen der Augenlider

Spitzen der Lippen

was ist Niesen

Hunger

Schlaf

Insgesamt ist „Lists of Note“ ein sehr kurzweiliges und spannendes Buch. Es zeigt persönliche Momente bekannter Persönlichkeiten, aber auch alltägliche Begebenheiten und absurde Ideen. Vor allem als Geschenk macht es wirklich was her. Mir hat es vor allem gefallen, weil der Mix stimmt. Es wird nicht langweilig, sondern hat immer wieder eine neue Überraschung parat.

Foto: Heyne

Foto: Heyne

Pinguine. Die Geißel der Menschheit. 

31 Samstag Okt 2015

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Bastei Lübbe, Böse Pinguine, Volker Dornemann

Pinguine sind gar nicht die putzigen kleinen Tiere, die uns die Animationsfilm-Welt glauben machen will. Mitnichten! Pinguine sind fiese, gehässige Kreaturen, die nur darauf warten, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Hömmaichschwöööhr!!!!!

Volker Dornemann hat sich für seinen Cartoon-Band „Böse Pinguine“ hinausbegeben in die Welt der Frackträger und sie heimlich – unter Einsatz seines Lebens – beobachtet. Herausgekommen ist eine tolle Sammlung von Situationen, die zeigen, wie gemeingefährlich Pinguine tatsächlich sind.

Das Cover lässt schon darauf schließen, in welche Richtung das Buch geht. Die Ideen der einzelnen Cartoons sind einfach grandios. So lernt der Leser, wer WIRKLICH für das Aussterben der Dinosaurier verantwortlich war, und was die Pinguine zur Zeit der Französischen Revolution tatsächlich getrieben haben. Und auch die Science-Fiction-Fans kommen auch ihre Kosten: Mr. Spock trifft Pinguin. Großartig.

Für meinen Geschmack sind die Zeichnungen, die mit wenig oder keinem Text auskommen, am besten. Je mehr der Cartoon beschriftet ist, desto mehr verliert er an Humor. Aber das ist vermutlich Geschmackssache. Insgesamt ist „Böse Pinguine“ aber ein feinhumoriges Werk, das Spaß macht und einen mit einem gehässigen Grinsen zurücklässt.


Foto: Bastei Lübbe

Er ist wieder wieder da

12 Montag Okt 2015

Posted by Doro in gelesen

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Bastei Lübbe, Eichborn, Er ist wieder da, Timur Vermes

Uuuuuh, was hatte ich ein schlechtes Gewissen, als ich „Er ist wieder da“ von Timur Vermes gelesen hab. Da SIND aber auch echt ein paar Stellen drin, bei denen man lächelt, laut lacht, gehässig loslacht… und sich fast heimlich umdreht und guckt, ob einen niemand dabei beobachtet hat.

Die Story: Im Berlin der Jetzt-Zeit wacht Adolf Hitler plötzlich auf und merkt, dass der Krieg vorbei ist und alles ganz anders ist, als er es sich gedacht hat. Doof, dass ausgerechnet der erste, der ihm hilft, ein türkischer Kioskbesitzer ist. Und während alle um ihn herum glauben, dass dieser Typ mit Hitler-Bart ein verdammt guter Komiker ist, macht sich Hitler dran, wieder zu alter Form zu kommen.

Spätestens seit „Er ist wieder da“ hat sich die Frage „Darf man über Hitler lachen?“ erledigt. Man darf. In diesem Falle muss man sogar. Denn die Verfilmung des Buches ist gerade im Kino angelaufen. Der Regisseur hat dabei Spiel-Szenen mit Doku-Szenen vermischt – und spätestens die Doku-Szenen zeigen, wie interessant Hitler immer noch ist. Man nimmt ihn nicht nur wahr, sondern schüttet ihm sein Herz aus. Dass das „normale“ Leute von nebenan tun, schmerzt im Jahr 2015.

Passend zum Kinostart ist jetzt die erweiterte Studienausgabe erschienen. Darin gibt es natürlich den Roman, aber auch verschiedene Interviews, u. a. mit einem israelischen Verleger, Auszüge aus „Mein Kampf“, einen sehr bizarren südkoreanischen Comic, und Bilder aus dem Film. Ein rundes Werk mit schönen und spannenden Ergänzungen.

Begeistert hat mich übrigens auch das Layout: Denn während das „normale“ Buch weiß gehalten ist, hat die erweiterte Ausgabe ein schwarzes Cover. Ein echter Hingucker.

Foto: Bastei Lübbe

Toll! Und gleichzeitig auch nicht…

08 Donnerstag Okt 2015

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Bastei Lübbe, Christopher Ride, Zeitriss

Zeitreise-Romane find ich ja durchaus sehr nett. Diese „was wäre wenn“-Gedankenspiele haben was für sich.

So hab ich mich einerseits gefreut, als mir „Zeitriss“ von Christopher Ride in die Hände gefallen ist. Andererseits war da dieses Gefühl: China als Handlungsort. Och nöööö. China hat durchaus eine spannende Geschichte, aber es ist einfach nicht mein Setting.

Dennoch hab  ich mich hingesetzt und das Buch (weitestgehend) vorurteilsfrei gelesen. Die Story: Im China der 1860er pfuscht ein Mann aus der Zukunft rum, um China zur Weltmacht zu bringen. Der 2. Opiumkrieg bildet die Rahmenhandlung, dazu kommt (wie man aber erst seeehr spät mitbekommt) die Geschichte um einen geheimnisvollen Baum.

Die Geschichte an sich ist sehr schön geschrieben, sie spielt auf drei Zeitebenen, die alle miteinander verflochten sind. Der Kampf um die Vorherrschaft im China des 19. Jahrhunderts ist spannend dargelegt, die Charaktere sind zum Teil historisch, der Rest – die fiktiven – passt gut in die Story rein.

Jetzt aber zu den ganz großen ABERs:

Der Klappentext ist Schrott!

Das kann ich leider nicht anders sagen. Er suggeriert einen völlig anderen Protagonisten. Die Situation der Gesellschaft, wie sie im Klappentext beschrieben ist, habe ich nirgendwo im Buch wiedergefunden. Wirklich nirgendwo!

Die Hauptperson des Klappentextes ist im Buch tatsächlich eher eine Nebenperson. Dazu kommt, das das, was im Klappentext beschrieben ist, erst im letzten Sechstel oder Siebtel (ehrlich!!!) auftaucht. Man liest also das Buch fast komplett durch und fragt sich: Wann kommt denn der Plot, der im Teaser versprochen worden ist?

Weiteres Manko: Das Buch ist offenbar Teil 2 von mindestens 3. Das wird aber ebenfalls nirgendwo genannt… nicht in einer Einleitung, nicht im Umschlagtext, nicht im Klappentext. Deshalb war ich auch teilweise sehr verwirrt, wenn die Nicht-Hauptperson auf Dinge zurückblickte, die im ersten Teil passiert waren (von dem ich aber nicht wusste). Das Buch stellte sich leider offiziell als einzelstehend dar – hätte ich irgendwo gelesen, dass es ein Teil 2 ist, hätte ich zuerst Teil 1 haben wollen.

Enttäuschend war für mich auch das Ende. Über 500 Seiten wird eine Geschichte aufgebaut, bis ins kleinste Detail beschrieben – und dann kommt kurz vor Ende der doch-noch-Held um die Ecke und rettet die Welt. Sorry, aber das war wirklich unwürdig.

Ich finde es schade, dass ich als Leser zum einen so getäuscht werde (Ungereimtheiten zwischen Inhalt und Klappentext) und zum anderen ein so einfaches Ende serviert bekomme.

Das macht die Geschichte an sich natürlich nicht komplett schlecht – wie gesagt: Sie hat große Stärken… aber insgesamt bleibt ein fader Beigeschmack.

Hier übrigens der Klappentext mit meinen Anmerkungen dazu:

„Wenige Jahre in der Zukunft: Ein unerklärliches Phänomen verwandelt die USA über Nacht in ein Entwicklungsland (echt? hab ich keine Beschreibung von gelesen. Alles scheint hochtechnisiert zu sein). Der Forscher Wilson Dowling entdeckt die Ursache in alten Geschichtsbüchern (nein, tut er nicht! Er wird von anderen darauf hingewiesen! Selbst macht er gar nix!), die offenbar plötzlich eine völlig neue Historie wiedergeben. Dort ist die Rede von einem Mann, der angeblich unsterblich ist und Kugeln mit der bloßen Hand fängt (DAS ist übrigens die Hauptfigur!). Er verändert im Jahr 1898 den Lauf der Geschichte: Mit seinen Fähigkeiten führt er die Rebellen des chinesischen Boxeraufstandes zur Weltherrschaft (hat man in der Zukunfts-Schiene aber nix von gemerkt). Wilson muss einen Weg finden, ihn aufzuhalten. Denn ansonsten wird es die Welt wie er sie kennt, nie gegeben haben.“

 

Foto: privat

Der liebe Gott und die Cloud

27 Sonntag Sept 2015

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Bastei Lübbe, Benoît Duteurtre, Eichborn Verlag

Tolle Haptik. Das war das erste, was mir auffiel, als ich “Vorzimmer zum Paradies” auspackte. Der Einband ist nicht glatt und aus Papier, sondern aus Gewebe. Fasst sich schon mal hochwertig an.

Die Story: Simon ist 50, verheiratet, und Vater eines pubertierenden Sohnes. Auf der Arbeit surft er gerne mal im Internet – auch auf Schmuddelseiten. Was man halt so auf der Arbeit macht. Als er während der Vorbereitung zu einem Interview ein paar unbedachte Sachen sagt, wird genau diese Sequenz online gestellt – und jeder denkt, Simon wäre ein Macho, wie er im Buche steht. Seine Umgebung schneidet ihn und macht ihm Vorwürfe… für ihn überhaupt nicht nachvollziehbar. Dann aber stirbt er versehentlich, als er von einer Leiter fällt. Allerdings erfährt er im himmlischen Wartesaal: Auch im Himmel gibt’s Internet – und die himmlischen Heerscharen wissen genau, was Simon online so alles getrieben hat…

“Vorzimmer zum Paradies” ist ein ironischer Roman, bei dem man sich regelmäßig dabei erwischt, sich zu fragen, was man eigentlich selbst so an peinlichen oder nicht für die Öffentlichkeit gedachten Mails geschrieben hat. Benoît Duteurtre hat ein schelmisches Stück abgeliefert, das Spaß macht. Er schreibt kurzweilig, und man schaut Simon gern dabei zu, wie er sich windet und hofft, dass seine kleinen Sünden nicht zu schwer wiegen. Dazu überrascht auch der Blick in den Wartesaal des Himmels… ich sag mal so: Wer denkt, dass er beim Beantragen eines neuen Persos Nerven lassen musste, der sollte lieber nicht im Himmel landen…

Foto: privat

Katzen-Content ist nicht immer gut…

31 Montag Aug 2015

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Bastei Lübbe, Katze, Lilian Jackson Braun

Mit Katzenvideos kriegt man mich ja sofort! Die SIND aber auch süß, wenn sie fluffig und tapsig durch die Gegend kullern und sich doof anstellen. Hätte ich keine Katzenallergie, würde ich mit 80 als Katzen-Lady enden. So eine wie bei den Simpsons. 

Daher hab ich mich auf „Die Katze, die Gedanken las“ sehr gefreut. Krimi mit Katzen ist jetzt nicht die Neuerfindung des Rades, aber was soll’s. Das Buch gehört zu einer Serie mit abgeschlossenen Storys, daher war meine Sorge, dass der Neu-Leser vielleicht verwirrt ist, wenn er in eine eigentlich schon bekannte Welt eintaucht. 

Und was soll ich sagen: Genau so war’s. Bis Seite 33 wurden gefühlt 75 Personen vorgestellt. Einige davon waren offenbar schon aus anderen Romanen bekannt. Mir sagten sie nix. Und auch die Insider-Andeutungen, was die Verhaltensmuster der Katzen betrifft, konnte ich nicht verstehen. Über Seite 33 kam ich daher auch nicht hinaus. Schade. 

Kurz was zur Story: Frau stirbt bei Proben zu „Cats“ am Stich einer Biene. Die Katze wittert Ungereimtheiten, ihr Dosenöffner, ein Journalist, ermittelt. 

Nochmal: Schade. 

  
Foto: privat

Holt die Mistgabeln!!!

06 Donnerstag Aug 2015

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Arto Paasilinna, Bastei Lübbe, Der heulende Müller

… das war mein erster Gedanke, als ich den Klappentext zu Arto Paasilinna’s Buch „Der heulende Müller“ las. Ich bin vor einigen Jahren das erste Mal in Kontakt mit seinen Büchern gekommen, als mir „Der Sohn des Donnergotts“ in die Hände fiel. Und seitdem bin ich dem Finnen verfallen (gilt das schon als Bewerbung als Bauchbinden-Beschrifter bei „Schwiegertochter gesucht“?).

In „Der heulende Müller“ geht es um einen Einsiedler, der nach dem Krieg in einem finnischen Einöde-Dorf auftaucht und die alte Mühle übernimmt.

Irgendjemand hatte ihn gefragt, warum er in den Norden gezogen sei. Darauf hatte der Müller erwidert, ihm sei im Süden die Mühle abgebrannt, und dabei sei auch seine Frau ums Leben gekommen. Die Versicherung hatte ihm keine von beiden ersetzt.

Und in diesen Paasilinna’esken Stil geht es weiter: Der Müller ist manchmal komisch drauf, behandelt seine Kunden mürrisch, und an ganz schlechten Tagen verkriecht er sich im Wald und heult.

Das ist den meisten Dorfbewohnern entsprechend suspekt, deswegen setzen sie alles dran, ihn zu finden und wegzusperren. Doch Paasilinna’s Protagonisten (Mist! Noch mehr Alliteration) wären nichts ohne die vielen Freunde, die sich irgendwo am Rande der Geschichte bewegen und dem Müller helfen.

Ich. steh. auf. Paasilinna. Ich glaub ja, außer mir kennt den keiner meiner Freunde. Ich liebe seine Art zu schreiben, wie er die Charakter spröde, verquer, aber dennoch sympatisch erscheinen lässt. Dazu kommt ein Handlungsstrang, den sich sonst nur ein Drehbuchautor von „Sharknado 1-63“ ausdenken könnte: verrückt, mit absurden Wendungen, aber irgendwie geht’s immer gut aus.

Wer Arto Paasilinna nicht kennt: Lesen! Humor ist natürlich immer sehr subjektiv, aber wer Literatur abseits der two-line jokes mag, ist bei ihm richtig aufgehoben.

Foto: privat

Foto: privat

Alter Falter!!

19 Sonntag Jul 2015

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Goldmann, Joab Nist, Notes of Berlin, Wir duschen am liebsten nackt

Meine WG-Erfahrung beschränkt sich auf 2 Monate in München, als ich ein Praktikum bei SAT1/Pro7 gemacht hab. Außer mir noch 2 weitere Mädels, ab und zu mal ein Treffen in der Küche, sonst ging man eher getrennte Wege. War für mich auch ok, ich bin nicht so der WG-Typ… das Zimmer war aber Knaller: Schön groß, Internet mit drin, toll gelegen… Aber hey: 430 Ocken pro Monat… Da kannste im Ruhrgebiet ’ne ganze Wohnung für haben. München halt. 

Deswegen hab ich mich sehr über „Wir duschen am liebsten nackt“ gefreut. Gesammelt und „geschrieben“ von Joab Nist, der auch die Seite notesofberlin.com macht. 

Nist hat verschiedene Wohnungsanzeigen zusammengetragen – und die sorgen für ordentliche Lachkrämpfe:

Ich mach gerne Sport, koche und feier gern und pimmel gerne ohne Grund durch Berlin.

…WTF???

Wobei diese hier meine persönlichen Vorlieben am besten trifft:

Dinge, die wir nicht (oder nur ungern tun): Til-Schweiger-Filme schauen, vor 10 Uhr aufstehen.

Kurzum: ein zauberhaft kurzweiliges Buch, das für viel Spaß beim Lesen sorgt. 

…vielleicht mach ich ’ne WG auf, wenn ich alt bin. So 70 vielleicht… Dann will ich als Mitbewohner ausschließlich Leute, die mit mir zur Mittagszeit und zum Normalo-Feierabend einkaufen gehen. Und wir werden alle einzeln zahlen. Und passend. Das wird ein Spaß!

    
Foto: privat

Schade… 

17 Freitag Jul 2015

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Alle doof bis auf ich, Ullstein

Der Titel klang vielversprechend: „Alle doof bis auf ich“ von Dietmar Wischmeyer ist leider nur eine Aneinanderreihung von Empörungs-Episoden. 

Egal ob Tomaten, Flughäfen oder soziale Netzwerke: Jeder kriegt sein Fett weg… allerdings auf so eine stumpfe und gewollt gekünstelte Weise, dass mir das Lesen wirklich schwer fiel. 

Allein für sich – im Radio als Comedy vorgetragen – könnten solche 60-Sekünder ganz nett sein. Aber wenn es um das Anprangern von zeitgenössischen Absurditäten geht: Das können andere besser. 

Schade, denn ich hatte mir mehr erhofft. Ich hab es daher auch nur bis etwa einem Drittel geschafft – für den Rest ist mir mein Urlaub zu schade.

 
Foto: privat

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